Story

Alicia

Hallo, mein Name ist Alicia.

Aus den Erzählungen meiner Mutter weiss ich, dass ich ein Speikind war. Ich habe also etwas öfter und mehr gesabbert, als es ein Baby ohnehin tut. Für Mama war es mühsam, mich ständig umzuziehen. Ich fand es offenbar auch nicht lustig. Darum suchte Mama nach einer Lösung des Problems.

Natürlich gab es damals schon Baby-Lätzchen auf dem Markt. Aber die musste man am Hals verknoten oder zuknöpfen. Weder Mama noch ich mochten dieses Gefummel an meinem Hals. Auch liess der Tragkomfort dieser Verschlussarten aus Babysicht zu wünschen übrig. So kam Mama schliesslich auf die Idee mit den Little Bandits und ihrem Klettverschluss.

Die selbstgemachten Bandits sprachen sich schnell in unserem Freundes- und Bekanntenkreis herum und eine Anfrage nach der anderen trudelte bei uns ein. Irgendwann schaltete Mama einen Online-Shop auf, um ihre Reichweite zu vergrössern. Das Geschäft lief sehr gut. Zum Glück hatte sie damals zahlreiche Helfer. Anders hätte sie es gar nicht geschafft, genug Bandits und Stirnbänder (heute nicht mehr aufgeschaltet) zu produzieren, um die starke Nachfrage zu befriedigen. Irgendwann stand die Frage im Raum, ob die Produktion weiter vergrössert und eine externe Nähfabrik eingeschaltet werden sollte. Das aber lehnte Mama entschieden ab.

Die Jahre vergingen, ich und mein kleiner Bruder wurden immer älter und es kam der Tag, ab dem wir keine Lätzchen mehr brauchten. Damit verschwanden auch die Bandits allmählich aus unserem Haushalt. Mama fuhr das Geschäft mehr und mehr herunter. Heute kommt nur noch hie und da eine Anfrage herein.

Genau das will ich jetzt ändern!

Ich freue mich sehr, die Little Bandits zu übernehmen und mein eigenes Label zu designen. Es war schon immer ein Traum von mir, meine zahlreichen kreativen Ideen umsetzen und unter die Leute bringen zu können. Wie heisst es doch so schön: Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum.

Alicia

Wir Eltern

Als vor 15 Jahren die Redaktion von «Wir Eltern» wegen meiner Little Bandits bei mir anrief und um ein Interview bat, freute ich mich riesig. Das war für mich eine tolle Erfahrung und machte mir grossen Spass.

In der Folge konnten wir uns vor Bestellungen kaum retten. Schnell wurde klar, dass wir unsere Produktion ausbauen mussten. Um kostendeckend produzieren zu können, musste die Herstellung jedoch in der Schweiz bleiben. Gewinne erzielen war mit externen Schneiderinnen schlicht nicht möglich.

Irgendwann standen wir vor der Entscheidung: Sollten die Little Bandits ein Hobby bleiben oder sollten wir expandieren und die Produktion ins Ausland verlegen. Das Ausland, gar China, kam für mich jedoch nicht in Frage. Ich hätte das nur verantworten können, wenn ich die Produktionsstätten selbst hätte auswählen können. Dafür hätte ich jedoch nach China reisen und alles vor Ort auskundschaften müssen. Das wollte ich nicht. Zudem sollten die Little Bandits kein Massenprodukt werden. Jedes Stück sollte ein Unikat sein. Das machte uns von Beginn weg aus und das sollte auch so bleiben.

Ich frage mich oft, was sich für die Mamis von heute in der Zwischenzeit alles verändert hat. Wahrscheinlich ist ihnen Nachhaltigkeit noch viel wichtiger, als sie es den Müttern von damals war. Oder täusche ich mich? Mir persönlich war Nachhaltigkeit immer ein grosses Anliegen. Ich musste trotzdem feststellen, dass ich in einige Fallen getappt bin. Nehmen wir zum Beispiel «Made in Italy». Ich bildete mir lange ein, das müsse gut sein; jedenfalls um Welten besser als «Made in China». Nie wäre mir in den Sinn gekommen, dass auch bei «Italy» China seine Finger im Spiel hat und das die Arbeitsbedingungen in den betreffenden Fabriken katastrophal sind.

Inzwischen ist aus meinem Projekt «Little Bandits» ein Mama-Tochter Projekt geworden. Alicia, für die ich damals produziert habe, ist schon fast erwachsen und ausgesprochen kreativ. Wir zwei sind ein großartiges Team.

Wir freuen uns auf jede Bestellung und du kannst sicher sein, dass mit Liebe hergestellt worden ist.

Und falls du Wünsche oder Anregungen hast: her damit! Sie sind uns jederzeit willkommen.

Vielleicht erzählst du mir ja auch ein wenig von den Bedürfnissen von heute. Hast du heute tatsächlich andere Wünsche und Bedürfnisse als ich damals? Ich bin gespannt.